Die Lehren des D-Day - Dialog statt Krieg

Es war ein würdevolles Gedenken, aber auch ein gespanntes. Der russische Präsident Putin stand beim Familienfoto am Landungsstrand der Alliierten in der Normandie weit entfernt von den Lenkern des Westens. Dennoch wurde klar, dass die Staaten ihre Lektion aus dem blutigen Weltkrieg gelernt haben. Auch scharfe Konflikte wie der um die Ukraine dürfen niemals in kriegerischen Auseinandersetzungen enden.

Putin mag sich aggressiv die Krim angeeignet haben, aber er ist in keiner Weise mit Hitler vergleichbar, der ganz Europa zu unterjochen versuchte. Gegen den deutschen Diktator hatte sich die Welt zusammengeschlossen und ihn unter einem entsetzlichen Blutzoll - gerade auch der Russen - besiegt.

Deutschland ist inzwischen auch dabei. Es ist ein geläutertes Deutschland, das die Niederlage von damals als Befreiung begreift. In diesem Geiste sollte auch der Ausgleich mit Putin gesucht werden: Festigkeit und Dialog. Denn nur so kann dem einstigen Modernisierer klar gemacht werden, dass er seinen ursprünglichen Weg verlassen hat. Gestern hat sich erstmals in Ansätzen angedeutet, dass dies nicht so bleiben muss. Das ist vielleicht auch das Vermächtnis der Toten an den Stränden der Normandie.

(RP)
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