"Pegida" Die neue deutsche Parallelgesellschaft

Meinung | Düsseldorf · Erneut sind in mehreren deutschen Städten Anhänger der neuen "Pegida"-Bewegung auf die Straße gegangen. Wie müssen Politik und Medien auf "Pegida" reagieren? Ein Kommentar von Michael Bröcker.

In Deutschland entsteht eine bedrohliche Parallelgesellschaft. Und es sind keine Migranten. Es sind jene Wutbürger, die zu Tausenden auf die Straßen gehen und sich aus einer diffusen Angst vor einer angeblichen Islamisierung rechten Ideologien unterwerfen und die gesellschaftliche, mediale und politische Elite für korrupte Verräter hält.

Müssen die Politik, die Medien überhaupt auf "Pegida" reagieren? Sind das nicht alles spinnerte Deppen? Gemach. Die Nicht-Kommunikation zwischen der politischen Klasse und den Demonstranten ist gefährlich. Wer die Bewegung beschimpft, verschafft den geistigen Brandstiftern unter ihnen nur Zulauf. Eine gefestigte Demokratie muss auch diesen Bürgern mit Aufklärung und Argumentation begegnen. Nüchtern und sachlich. Fakten statt Emotionen.

In Wahrheit verteidigen viele Zuwanderer jeden Tag unser Abendland. Sie sichern mit ihrer Arbeit und ihrem Engagement einem schrumpfenden und alternden Deutschland den Wohlstand. Ein Dankeschön ist also fällig. Dass wir von jedem, der hier dauerhaft leben will, ein Bekenntnis zu unserem Rechtsstaat und unserer Demokratie sowie den Willen zum Erlernen der deutschen Sprache erwarten dürfen, ist genauso klar. Nur beides ergibt Integration.

(RP)
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