Die neue Hilfspolizei

Nach dem Kölner Silvester-Chaos hat auch NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) begriffen, dass seine Polizei mehr Präsenz zeigen muss. Plötzlich kann er gar nicht mehr so viele Polizisten ausbilden, wie er auf die Straße schicken will. Also führt er den "Polizei-Verwaltungsassistenten" ein: Preisgünstige Kräfte für den Innendienst, damit die "richtigen" Polizisten weniger Zeit am Schreibtisch verbringen. Gut so. Peinlich für Jäger ist nur, dass die CDU das schon seit drei Jahren fordert.

Die neue Hilfspolizei
Foto: Ronny Hendrichs

Eigentlich müsste der "Polizei-Verwaltungsassistent" jetzt Auftakt jener Polizei-Reform sein, die Jäger seit seinem Amtsantritt scheut: die umfassende Entlastung der Beamten von Routine- und Bagatellaufgaben. Polizist werden heißt heutzutage in NRW: Mindestens einen Bachelor-, wenn nicht sogar einen Masterstudiengang absolvieren. Während die Polizeiausbildung also massiv aufgewertet wurde (und Polizisten entsprechend teuer geworden sind), wurde der Aufgabenbereich der Polizei aber noch nie entrümpelt. Was dazu führt, dass in NRW selbst Radarfallen von Akademikern bedient werden.

(RP)
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