Düsseldorf Dieselpreis unter einem Euro, lange Wartezeit bei Heizöl

Düsseldorf · Der fallende Ölpreis löst weltweit Turbulenzen aus. Die Autofahrer in Deutschland freuen sich zum Beispiel über extrem niedrige Spritkosten. Der Dieselpreis fiel gestern erstmals auch im Bundesschnitt unter einen Euro, wie der ADAC mitteilte. Im Schnitt kostete ein Liter 99,8 Cent. Ein Liter Superbenzin E 10 ist im Schnitt für 1,24 Euro zu haben. Auch Heizöl ist mit 40 Euro je 100 Liter inzwischen so günstig wie seit Jahren nicht mehr. Das nutzen viele Hausbesitzer, um sich einzudecken. Händler berichten von Lieferzeiten bis zu 30 Tagen. Wer schneller den Tank füllen will, muss Aufschläge zahlen.

Hintergrund ist die Talfahrt des Rohölpreises. Erstmals seit zwölf Jahren ist er wieder unter die Marke von 30 Dollar je Barrel (159 Liter) gerutscht. Grund ist die hohe Produktion von Schieferöl in den USA bei unverändert hoher Produktion der arabischen Länder; zugleich bleibt die weltweite Öl-Nachfrage gering. Das wiederum beunruhigt die Börsen: Der Dax fiel gestern unter 9800 Punkte. Anleger werten den Ölpreis als Zeichen der schwachen Weltkonjunktur. Analysten halten es für möglich, dass der Ölpreis unter 20 Dollar sinkt.

Beim Benzin dürfte das Preistief dagegen bald erreicht sein. Der Bundesverband freier Tankstellen (BFT) hält einen Benzinpreis unter einem Euro für ausgeschlossen, da Steuern und Abgaben hoch bleiben. "Wenn die Ölförderung und -verarbeitung überhaupt nichts kosten würden, könnte man Benzin minimal für 85 Cent abgeben", so der BFT.

(anh/wyg)
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