Digitales Debakel

Es wäre ja zum Lachen, wenn es nicht so peinlich wäre: Ausgerechnet diese Landesregierung, die bei jeder sich bietenden Gelegenheit von Digitalisierung spricht, muss die Notbremse bei einem der großen Digitalisierungsprojekte in NRW ziehen. Nämlich bei der Schulplattform "Logineo", die einen geschützten Arbeitsraum für Schulen im Netz schaffen sollte, aber offenbar bei Sicherheit, Datenschutz und Kompatibilität indiskutabel ausgefallen ist.

Es drängt sich die Frage auf, ob das Land als Auftraggeber (also auch die frühere Landesregierung) Warnungen zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt hat, weil es ein Prestigeprojekt durchdrücken wollte. Zu fragen ist, ob ein kommunales Rechenzentrum der richtige Entwickler für ein solches Riesenvorhaben ist. Zu fragen ist auch, warum man offenbar so spät bemerkte, dass man Daten besser schützen muss.

Leidtragende des Debakels sind mal wieder die Schulen, die auf eine leistungsfähige Plattform warten müssen. Und das Digitalisierungs-Mantra des Landes verliert mit jedem Rückschlag an Glaubwürdigkeit. Nach dem Motto: große Töne, nichts dahinter.

(fvo)
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