Brasilia Brasilien muss nach der Wahl den Neuanfang angehen

Brasilia · / Düsseldorf (uhl) Nach der Präsidentenwahl in Brasilien wird sich in dem südamerikanischen Land vieles ändern müssen, um die gespaltene Gesellschaft wieder stärker zu einigen. 143 Millionen Menschen im fünftgrößten Land der Erde waren gestern zur Stichwahl zwischen der Amtsinhaberin Dilma Rousseff (66) von der Arbeiterpartei und ihrem Herausforderer Aécio Neves (54) aufgerufen.

Dilma Rousseff im Amt bestätigt: Brasilien muss nach der Wahl den Neuanfang angehen
Foto: afp, es/mm

Die Forschungsinstitute gingen davon aus, dass die Amtsinhaberin am Ende die Wahl für sich entscheiden werde. Schon beim ersten Wahlgang Anfang des Monats hatte sie 41,5 Prozent der Stimmen erhalten. Der konservative Neves kam überraschend auf 33,5 Prozent. Neves konnte auf viele Stimmen aus dem Lager der Umweltministerin Marina Silva hoffen, die es nicht in die Stichwahl geschafft, aber nun zur Unterstützung von Neves aufgerufen hatte.

Brasilien gilt in Südamerika wirtschaftlich als treibende Kraft, auch wenn das Land nur ein geringes Wirtschaftswachstum (rund 1,8 Prozent) und eine hohe Inflation (rund 6,7 Prozent) aufweist. In dem rohstoffreichen Land, das Deutschlands wichtigster Handelspartner in Südamerika ist, spielten im Wahlkampf daher auch Wirtschaftsthemen eine zentrale Rolle.

Dilma Rousseff will weiter die Lebensbedingungen der ärmeren Bevölkerungsteile verbessern, um die Kluft zwischen Arm und Reich zu verringern. In Erinnerung sind die Streiks und Demonstrationen vor der Fußballweltmeisterschaft vor wenigen Monaten, mit denen die Menschen auf die drückenden sozialen Probleme hingewiesen hatten. Außerdem muss das Problem der Korruption angegangen werden. Rousseffs Arbeiterpartei soll vom staatlichen Öl-Konzern Petrobas Schmiergelder erhalten haben.

(RP)
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