Distanz zu Trump

Amerikanische Wahlkämpfe sind bekanntlich beinhart, und es gehört zum gängigen Repertoire, den Gegner ausgiebig mit Schmutz zu bewerfen. Sich dabei aber mit einer ausländischen Macht einzulassen, wie es der Sohn von US-Präsident Donald Trump offenbar vorhatte, grenzt an Landesverrat. Wie die Kontakte von Donald Trump junior zu russischen Emissären rechtlich zu bewerten sind, darüber wird vermutlich die US-Justiz zu befinden haben. Aber schon jetzt ist der Schaden für den Präsidenten enorm, denn mit dem letzten Rest seiner Glaubwürdigkeit in der Russland-Affäre ist es vorbei: Vertuschen und nur das zugeben, was sich nicht mehr leugnen lässt - das ist Trumps Masche.

Doch Trumps Wählerbasis wirkt unerschütterlich unbeeindruckt von den immer neuen Enthüllungen, und die Republikaner wollen Trump offenbar um keinen Preis vor den Midterm Elections in anderthalb Jahren fallenlassen. Mal sehen, ob die Partei das wirklich durchhält. In jedem Fall könnte es aber bald einsam werden um Trump, wenn nun schon sogar sein serviler Vize Mike Pence auf Distanz geht.

(RP)
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