Drei Wahrheiten über den U3-Ausbau

Der Ausbau der Kindertagesstätten für Unter-Dreijährige ist eine Erfolgsgeschichte. 155 000 Plätze sind inzwischen landesweit geschaffen worden. Gut so! Es gibt jedoch zu dieser Zahl drei Wahrheiten, und die muss man nennen:

Manche Familien melden ihr Kind nur deshalb so früh an, weil sie eine Kitaplatz-Garantie wünschen. Das ist fatal. Wer sein Kind bis zum Alter von drei Jahren zu Hause betreuen will, der muss eine echte Wahl-Freiheit haben. Es braucht also mehr wohnortnahe Ü3-Plätze.

Die größten Profiteure der U3-Betreuung sind die Kinder mancher sozial schwacher Familien. Diese können in der Kita oft besser gefördert werden als zu Hause. Deren Eltern sind aber nicht imstande, die Betreuung zu finanzieren. Stattdessen zahlen Gutverdiener mehr. In diesem Sinne ist die Kita-Finanzierung eine gesellschaftliche Leistung.

Die Politik nennt gerne das Argument, dass der Kita-Ausbau den Frauen eine schnelle Rückkehr in den Job ermögliche. Doch wollen das wirklich alle Frauen? Ist es nicht oft wirtschaftliche Notwendigkeit? Wo früher ein Gehalt reichte, um eine Familie zu ernähren, müssen heute beide Eltern ran. Dann gilt: Der Staat betreut, familiäres Leben wird weniger.

(RP)
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