Kommentar Drogenpolitik braucht einen Neustart

Der Befund der Drogenstudie ist kurios: Der Alkoholkonsum geht zurück, aber die Zahl der Abhängigen steigt. Das heißt, die vielen Aufrufe zu mäßigem Umgang mit Alkohol kommen an, aber offenbar bei jenen, die ohnehin vernünftig leben. Sie werden ob der vielen Warnungen eben noch ein bisschen vernünftiger.

In der Drogenprävention muss ganz offensichtlich die Strategie geändert werden. Wir brauchen weniger breit angelegte Kampagnen, aber dafür mehr gezielte Ansprache — zum Beispiel für junge Frauen. Ihr Alkoholkonsum steigt kontinuierlich an. Bislang hat die große Koalition noch keinen Drogenbeauftragten berufen. Der neue Mann oder die neue Frau sollte die Chance zum Neuanfang nutzen. Die vorliegenden Daten, mit denen das Ministerium so verdruckst umgeht, zeigen die Baustellen deutlich auf. Neben der gestiegenen Alkoholabhängigkeit erweist sich der wachsende übermäßige Konsum von Arzneien als handfestes Problem.

Für die Menschen, die in einer Abhängigkeit stecken, bedarf mehr als warmer Worte. Sie brauchen schnelle, gezielte Therapien und weitere Hilfen im Alltag, wenn sie wieder in ein normales Leben starten wollen.

(qua)
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