Persönlich Dunja Hayali . . . hat Ärger mit AfD-Chefin Petry

Von einer Notiz im Redaktionskalender zum politischen Schlagabtausch auf offener Bühne: ZDF-Reporterin Dunja Hayali hat sich mit AfD-Bundeschefin Frauke Petry angelegt. Grund für die Auseinandersetzung, die etwa bei Facebook und Twitter hohe Wellen schlägt, ist ein zweimal verschobenes Interview mit Petry im ZDF-"Morgenmagazin". Zuletzt hatte Petrys Sprecher von einem Hackerangriff als Grund für die Ausfälle gesprochen. Doch um Terminschwierigkeiten oder Cyberattacken geht es schon längst nicht mehr; der Streit ist eskaliert und sehr persönlich geworden. Hayali und ihr Team hatten den Ausfall der Interviews öffentlich beklagt und damit eine Debatte um die Frage ausgelöst: Hat Petry Angst vor einem Gespräch mit Hayali?

Die ZDF-Frau ist eines der bekanntesten Gesichter im deutschen Fernsehen, moderierte bereits an der Seite des heutigen Regierungssprechers Steffen Seibert das ZDF-Flaggschiff "Heute-Journal". Die 41-Jährige macht keinen Hehl aus ihrer Kritik an AfD, Pegida und Co. und brachte eine aufsehenerregende Reportage von einer Demonstration in Erfurt. Dort stellte sie Petrys Rechtsaußen-Parteikollegen Björn Höcke zur Rede und bekam zuletzt den Fernsehpreis "Goldene Kamera". Ihre emotionale Dankesrede zum Umgang mit Hass und Rassismus wurde in Netzwerken hunderttausendfach geklickt.

Petry hingegen wirft Hayali nun vor, zunehmend "als politische Aktivistin denn als professionell arbeitende Journalistin" aufzutreten. So sei Hayali Unterstützerin der Vereine "Gesicht zeigen" und "Respekt! Kein Platz für Rassismus". Vielleicht habe Hayali ja Schwierigkeiten damit, ihre journalistische Arbeit in einem aus Steuergeldern finanzierten Sender von ihrer politischen Einstellung zu trennen, sagte Petry. Moderatorin und Sender wiesen das scharf zurück - und das Interview dürfte jetzt nicht nur verschoben, sondern wohl endgültig geplatzt sein.

(RP)
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