Incirlik/Istanbul Durchsuchung in Incirlik
Incirlik/Istanbul · Türkische Behörden sollen den Luftwaffenstützpunkt untersucht haben.
Einem Zeitungsbericht zufolge haben türkische Behörden am Montag den Luftwaffenstützpunkt in Incirlik durchsucht. Auch ein Strafverteidiger sei bei der Kontrolle dabei gewesen, berichtete das türkische Blatt "Hürriyet". Incirlik im Süden der Türkei wird auch von der Bundeswehr als Stützpunkt genutzt. Die US-Armee startet von dort aus ihre Luftangriffe gegen die Terrormiliz Islamischer Staat. Die Bundeswehr hat dort Tornados für Aufklärungsflüge stationiert. Die türkischen Behörden vermuten laut dem Bericht, dass der Luftwaffenstützpunkt in dem gescheiterten Putsch gegen Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan am Wochenende eine Rolle spielte. Auch der türkische Kommandeur von Incirlik ist verhaftet worden.
Nach dem versuchten Staatsstreich läuft der Einsatz der Bundeswehr über Syrien dennoch weiter nach Plan. Eine Sprecherin des Einsatzführungskommandos sagte der Nachrichtenagentur Reuters, dass die Einsätze gestern fortgesetzt wurden. Aufklärungs- und Tankflugzeuge der Bundeswehr seien in der Luft gewesen. "Die Zusammenarbeit gestaltet sich ganz professionell und problemlos", sagte die Sprecherin. "Die deutsch-türkischen Militärbeziehungen laufen weiter auf guter Basis. Das ist ein hohes professionelles Miteinander."
Aus Sicherheitskreisen heißt es, dass die deutschen Soldaten weiterhin sehr strengen Sicherheitsmaßnahmen unterlägen. Sie dürften die Basis nicht verlassen. In Incirlik sind 250 Soldaten der Bundeswehr stationiert.
Zuletzt hatte es Ärger gegeben, weil Bundestagsabgeordnete die deutschen Soldaten nicht besuchen durften. Die Stromversorgung des Luftwaffenstützpunkts Incirlik erfolge weiter über Notaggregate, hieß es. Auf die Einsätze hat dies aber wohl keine Auswirkungen. Bereits am Sonntag hat die US-Armee wieder Ziele im Irak und Syrien angeflogen.