Berlin/Düsseldorf Ebola-Verdacht - Charité entwarnt

Berlin/Düsseldorf · Eine Ansteckung ist laut Experten in Deutschland unwahrscheinlich.

Die wichtigsten Fakten zu Ebola
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Foto: AP/Frederick Murphy

Der Verdacht auf eine Ebola-Infektion bei einer Frau hat gestern in Berlin einen Großeinsatz von Polizei und Feuerwehr ausgelöst. Die 30-Jährige aus Nigeria habe bei einem Besuch im Jobcenter Anzeichen der Infektionskrankheit gezeigt, wie ein Sprecher der Feuerwehr bestätigte. Den Angaben zufolge war sie bis vor Kurzem in Nigeria, wo es mehrere Infektionsfälle gibt. Die Berliner Charité, in der die Frau in einer Spezialabteilung behandelt wurde, gab jedoch gestern am späten Abend Entwarnung: Alle Tests zum Nachweis auf Ebola seien negativ. Die Diagnose lautet nun auf Malaria-Infektion - der Patientin gehe es den Umständen entsprechend gut.

Während sich das Ebola-Virus in Westafrika ausbreitet, warnen Experten vor einer Panikmache in Deutschland. "Eine Ansteckung in Deutschland ist extrem unwahrscheinlich", betonte Jonas Schmidt-Chanasit, Leiter der Virusdiagnostik am Hamburger Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin. Die Angst vor Ebola sei unbegründet.

In NRW liegen noch keine Verdachtsfälle vor, Bedenken gibt es trotzdem. Nach dem Urlaub in einem Ebola-Gebiet hat eine Schule aus NRW einem Afrika-Rückkehrer untersagt, in dieser Woche am Unterricht teilzunehmen. Grund sollen Absprachen mit dem Gesundheitsamt gewesen sein. Die zuständige Behörde bestritt dies.

Ebola ist weniger ansteckend als Grippe und kann nur durch Kontakt mit Körperflüssigkeit eines Infizierten übertragen werden. Nach aktuellen Angaben der Weltgesundheitsorganisation wurden in Westafrika bislang 2240 Erkrankungen erfasst, 1229 Menschen starben. Wissen Seite

(RP)
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