Währungsumstellung soll Inflation stoppen Ecuador: Dollar statt Sucre

Quito (dpa). Nach 116 Jahren hat sich Ecuador von seiner Währung Sucre verabschiedet und den US-Dollar als einzig gültiges Zahlungsmittel übernommen. Die im Januar beschlossene Umstellung des verarmten Andenstaates auf die US-Währung soll die galoppierende Inflation von mehr als 100 Prozent pro Jahr stoppen.

Das seit 170 Jahren unabhängige Ecuador ist das größte Land der Erde, das auf das Nationalsymbol einer eigenen Währung verzichtet und voll auf den Dollar setzt.

Die politische Linke und Indio-Organisationen protestierten am Samstag gegen die Übernahme des Dollar als "Symbol des US-Imperialismus". Es kam jedoch zu keinen Zwischenfällen. Auch der bereits für vergangene Woche angekündigte "unbefristete" Aufstand der Indios gegen die Dollarisierung erhielt bisher kaum Zulauf.

Für die Regierung zeigte sich Zentralbankchef Jose Luis Ycaza in einer im Fernsehen und Radio verbreiteten Botschaft optimistisch. "Eine starke und verlässliche Währung ist das Fundament einer gesunden Wirtschaft", sagte er. Der Andenstaat befindet sich in der schwersten Wirtschaftskrise seiner Geschichte; ein großer Teil der Bevölkerung muss sich mit nur 20 Dollar pro Monat durchschlagen.

(RPO Archiv)
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