Ein Erfolg für Bayer

Heute endet ein Kapitel deutscher Chemie-Geschichte: Bayer, einst als kleiner Farbstoff-Betrieb gestartet, trennt sich endgültig von seinem Chemie-Geschäft. Und anders als bei anderen Konzernen nicht in der Not: Marijn Dekkers hat die Bayer AG, die vor zehn Jahren in den Abgrund blickte, zum wertvollsten deutschen Konzern gemacht. In der Phase der Stärke verkauft er nun das schwankende Chemie-Geschäft, um frisches Geld für die forschungsintensiven Pharma- und Agrar-Töchter zu erhalten. Wenn ihm die China-Krise keinen Strich durch die Rechnung macht, dürfte der Umbau für New Bayer in jeder Hinsicht ein Erfolg werden.

Noch offen ist die Frage, wie das Ganze für Covestro ausgeht. Bayer hat alle Fehler vermieden, die man einst bei der Abspaltung der Resterampe Lanxess gemacht hat: Covestro hat ein klares Geschäftsmodell und Kündigungsschutz bis 2020. Die Mutter entlässt eine gut vorbereitete Tochter in die Welt. Doch ihre Welt ist rau, die Konkurrenz viel härter als bei Pharma. Chinesen können Kunststoffe genauso gut. Erwachsen werden muss Covestro nun allein.

(anh)
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