Düsseldorf Ein Leben für die Pressefreiheit

Düsseldorf · Er prägte über fast drei Jahrzehnte unsere Zeitung. Als er 1997 in den Ruhestand trat, war er der dienstälteste Chefredakteur Deutschlands. Heute begeht Joachim Sobotta seinen 80. Geburtstag. Auch im Ruhestand blieb der promovierte Jurist der Rheinischen Post verbunden und seiner Überzeugung treu, dass die Presse unverzichtbar ist für den politischen Meinungsprozess. Joachim Sobotta verstand sich als erster Journalist der Rheinischen Post. Seine vielgelobte, oft spitze Feder entwickelte sich in den Jahren zum Markenzeichen. Die Persönlichkeit Sobottas, seine Offenheit und Geradlinigkeit trugen dazu bei, das Ansehen von Zeitung und Chefredakteur zu mehren.

Als kritischer Beobachter des Zeitgeschehens, geprägt vom Selbstverständnis des aufrechten Demokraten, trat Joachim Sobotta für seine Überzeugungen ein: für Gerechtigkeit und Freiheit, gegen staatliche Willkür und Unterdrückung. Als Chefredakteur hat der in Glatz (Niederschlesien) Gebürtige stets und aus Überzeugung das Gespräch mit den Menschen im Lande gesucht. Anwalt der Leser zu sein, war Ziel und Anspruch des Journalisten Sobotta. Sein Eintreten für Pressefreiheit als Voraussetzung jeglicher Freiheit ist identisch mit dem Eintreten fürs Gemeinwohl. Als Jurist und Journalist hat sich Sobotta auch wissenschaftlich mit aktuellen Rechtsfragen der Medien und der Pressefreiheit auseinandergesetzt.

Der Bundespräsident und der Ministerpräsident zeichneten Joachim Sobotta hoch aus. Schreibend und gestaltend hat Sobotta, auch Träger des Theodor-Wolff-Preises, Inhalt und Ausrichtung unserer Zeitung entscheidend geprägt. Dafür gebühren ihm Dank und Anerkennung. Aus Anlass des 80. Geburtstages richtet das Gerhart-Hauptmann-Haus in Düsseldorf ein Kolloquium aus, das sich mit Sobottas journalistischem Werk und dem politischen Umfeld auseinandersetzt. Unsere Zeitung gratuliert Joachim Sobotta und würdigt seine Lebensleistung. GOTTFRIED ARNOLD

(RP)
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