Meinung Ein Wunschtraum junger Eltern

Vater arbeitet Vollzeit und noch ein bisschen mehr, Mutter hat einen Teilzeit-Job. Das ist das Erwerbsmodell der Mehrheit deutscher Eltern. Zahlen zeigen, dass diese Aufgabenteilung auch dann nicht aufhört, wenn die Kinder schon älter sind. Sie bleibt Realität, wenn der Nachwuchs schon im Teenageralter ist. Dabei würde fast ein Drittel aller Mütter gern mehr arbeiten, und viele Väter würden gern mehr Zeit für die Kinder haben.

Die Regierung kennt diese Wünsche. Sie versucht mit allerlei komplizierten, immer schwerer zu durchschauenden Programmen wie einem Partnerbonus die Paare zu bewegen, Erwerbs- und Familienarbeit gleichmäßiger untereinander aufzuteilen. Doch die vielen Instrumente bleiben Tropfen auf den heißen Stein, wenn sich nicht Grundlegendes ändert.

Solange Väter in der Regel deutlich höhere Brutto-Stundenlöhne und aufgrund des Ehegattensplittings um ein Vielfaches höhere Netto-Einkünfte erzielen als Mütter, solange sie bessere Karrieren machen können, werden sie auch Haupternährer der Familie bleiben. Das liegt in der ökonomischen Logik jeder Familie. Solange Kitas und Schulen zudem am frühen Nachmittag schließen, wird eine andere Aufgabenteilung ein Wunschtraum junger Eltern bleiben.

(mar)
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