Berlin Einfluss der Jugend auf die Politik schwindet rasant

Berlin · Wenn es um die zentralen Entscheidungen Deutschlands geht, verliert die junge Generation immer mehr an Gewicht. Das geht aus neuen Zahlen des Bundeswahlleiters hervor. Lag der Anteil der Wahlberechtigten über 60 und derjenigen unter 30 im Jahr 1990 mit 27 und 23 Prozent noch nah beieinander, so haben die Älteren bei der jüngsten Bundestagswahl mit 36 zu 15 Prozent ein riesiges Übergewicht erlangt. Der schwindende Einfluss der Jungen wird von diesen selbst dadurch verstärkt, dass sie von ihrem Wahlrecht unterdurchschnittlich Gebrauch machen, die Älteren überdurchschnittliche Wahlbeteiligungen aufweisen.

Beim taktischen Wählen (unterschiedliche Parteien bei Erst- und Zweitstimme) wurde der 2009 erreichte Spitzenwert von 26,4 Prozent dieses Mal mit 27,3 Prozent aller Wähler noch einmal übertroffen. Meister des Stimmensplittings waren FDP-Anhänger, von denen nur 43,6 Prozent beide Kreuze bei den Liberalen machten, 33,8 Prozent bevorzugten als Direktkandidaten ein CDU-Mitglied. Bei den Grünen geht auch ein Trend zur CDU. 2002 wählten nur 3,3 Prozent der Grünen-Anhänger einen CDU-Kandidaten, jetzt waren es bereits 11,1 Prozent.

(may-)
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