London England und Wales verbieten Rauchen in Autos mit Kindern

London · Während die Deutschen noch über das Für und Wider streiten, handeln die Briten. Gestern trat in Großbritannien ein Gesetz in Kraft, das das Rauchen im Auto untersagt, wenn Kinder oder Jugendliche unter 18 Jahren anwesend sind. Egal ob Fahrer oder Beifahrer: Mit 50 Pfund, umgerechnet rund 70 Euro, kann bestraft werden, wer sich eine Zigarette ansteckt und damit Minderjährige dem Passivrauchen aussetzt.

Allerdings will die Polizei vorerst ein Auge zudrücken. In den ersten drei Monaten sollen Verstöße mit einer Verwarnung geahndet werden, erst danach will man Übeltäter zur Kasse bitten. Die einzigen Ausnahmen vom Rauchverbot betreffen Cabrios mit offenem Verdeck sowie E-Zigaretten.

Das Gesetz soll Kinder und Heranwachsende schützen, wie Sally Davies, Chefberaterin des Gesundheitsministeriums, betonte: "Kinder atmen schneller als Erwachsene und sind deshalb stärker den Gefahren des Passivrauchens ausgesetzt. Ihre Luftröhren, Lungen und das Immunsystem sind noch in der Entwicklung und somit anfälliger für Schädigungen."

Immerhin sind, wie die British Lung Foundation meldete, rund 430.000 Kinder dem Passivrauchen in Autos ausgesetzt - und das jede Woche. Selbst wenn im Pkw ein Fenster geöffnet ist, so haben Forschungen gezeigt, verbleibt Rauch bis zu zweieinhalb Stunden im Innenraum. Jedes Jahr müssen in Großbritannien rund 300.000 Kinder den Arzt aufsuchen, weil sie unter den Folgen von unfreiwilligem Mitrauchen leiden, und 9500 von ihnen müssen gar im Krankenhaus behandelt werden.

(witt)
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