Düsseldorf Eon ist offen für Atom-Stiftung

Düsseldorf · Konzernchef Teyssen wartet nun auf ein Gesprächsangebot der Regierung.

Der größte deutsche Energiekonzern zeigt sich offen für eine Atomstiftung, die den Rückbau der Meiler übernimmt. "Wenn es Gespräche für sinnvolle Lösungen geben sollte, werden wir uns nicht verschließen", sagte Eon-Chef Johannes Teyssen gestern beim Energiegipfel unserer Zeitung: "Warten wir ab, ob die Bundesregierung einen Gesprächsvorschlag macht." Wenn die Regierung den Mut besitze, das Thema komplett anzugehen, sei er der Letzte, der sich entziehe, sagte Teyssen, wobei er auf die Atommüll-Entsorgung anspielte.

Wichtig für die Unternehmen ist Rechtssicherheit: "Ich hätte dabei nur die Hoffnung, dass dies nicht wieder dazu führt, dass noch mehr Prozesse gegeneinander geführt werden." Eon und RWE streiten derzeit mit dem Bund vor Gericht, ob die Stilllegung der Meiler nach dem Unglück von Fukushima und die Atomsteuer verfassungswidrig sind. Dabei geht es um Milliarden. Teyssen betonte, Eons Atom-Rückstellungen (16,6 Milliarden Euro) seien sicher und blieben das auch nach Abspaltung der Tochter Uniper.

NRW-Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) und Energie-Expertin Claudia Kemfert mahnten die Bundesregierung zu handeln. Remmel forderte, eine Atomstiftung nach dem Vorbild der RAG-Kohlestiftung zu schaffen. "Wir müssen aufpassen, dass die Kosten der Atommüllentsorgung nicht bei der Allgemeinheit hängenbleiben", sagte Remmel auf der Veranstaltung. Ihn beunruhigten Hinweise wie die von RWE, dass man womöglich die Ewigkeitslasten der Atomenergie nicht mehr finanzieren könne. Der Vorteil einer Stiftung sei, dass die Unternehmen auch werthaltige Teile einbringen, um die laufenden Kosten zu finanzieren.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort