Ankara Erdogan bleibt hart: Keine Waffen für Kobane

Ankara · Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat sich gegen Waffenhilfen für die Kurden in der seit Wochen hart umkämpften nordsyrischen Stadt Kobane ausgesprochen. Die syrisch-kurdische Partei PYD sei ebenso eine "Terrororganisation" wie die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK, sagte Erdogan nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Anadolu. Die Miliz der PYD, die kurdischen "Volksschutzeinheiten", verteidigen seit knapp fünf Wochen Kobane gegen radikalsunnitische Kämpfer des "Islamischen Staates" (IS). Gestern gelang es den Verteidigern nach Angaben der syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, sich in vom IS besetzte östliche Stadtteile vorzukämpfen.

Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Amnesty International droht unterdessen 107 Flüchtlingen in der Türkei die Abschiebung nach Kobane. Die Behörden würden den Flüchtlingen Verbindungen zur PYD vorwerfen, berichtete Amnesty unter Berufung auf Anwälte. Die Flüchtlinge würden seit zwei Wochen in der türkischen Grenzstadt Suruç in einer Sporthalle festgehalten. Sie hätten keine Waschgelegenheit und keinen Zugang zur Gesundheitsversorgung, hieß es weiter.

(dpa)
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