Erste Bewährungsprobe

Eine Revolution hatte Emmanuel Macron versprochen. Neue Köpfe, neue Verhaltensweisen. Deshalb wählten die Franzosen den 39-Jährigen in den Elysée. Doch schon nach fünf Wochen wird der Staatschef von der Realität eingeholt. Drei seiner Minister sind, in Affären verstrickt, zurückgetreten, ein Vierter musste in die Nationalversammlung wechseln. Viel Schmutz für einen Präsidenten, der als Saubermann angetreten war.

Die Rücktritte sind Macrons erste Bewährungsprobe im Amt. Aber sie haben auch eine gute Seite: Sie zeigen, dass sich das Bewusstsein geändert hat. Selbstbedienungsmentalität wird ab sofort bestraft. Damit sendet der Präsident ein Signal an die Franzosen: "Botschaft verstanden". Umfragen hatten ihm bereits einen Vertrauensverlust signalisiert. Nun stellt er sich neu auf und zeigt mit der Regierungsumbildung, dass er dem Auftrag der Wähler treu geblieben ist: die Politik in Frankreich zu erneuern. Die Aufgabe erweist sich als schwieriger als erwartet. Aber Macron muss sie auch nicht in den ersten fünf Wochen erfüllen. Er hat fünf Jahre Zeit dafür.

(RP)
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