Kiew EU-Länder liefern Waffen in Ukraine

Kiew · Die am Freitag vereinbarte Waffenruhe im Osten des Landes ist brüchig.

Neben den USA haben auch mehrere europäische Nato-Länder nach Angaben der ukrainischen Regierung Waffenlieferungen für den Kampf gegen die Separatisten zugesagt. Während Deutschland Rüstungsexporte strikt ablehnt, hätten Frankreich, Italien, Polen und Norwegen der prowestlichen Führung jetzt eine solche Unterstützung versprochen, sagte der ukrainische Präsidentenberater Juri Luzenko gestern in Kiew. Norwegen und Polen dementierten die Waffenlieferungen. Aus den anderen Ländern gab es zunächst keine Reaktion.

Die Nato hatte sich bei ihrem Gipfel am Wochenende in Wales darauf verständigt, dass einzelne Mitgliedstaaten künftig Waffen an die ukrainischen Streitkräfte liefern können. Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko sprach von Präzisionswaffen.

Die nach monatelangen Kämpfen am Freitag vereinbarte Feuerpause erwies sich am Wochenende als brüchig. Beim Einschlag von Granaten kam in Mariupol eine 33 Jahre alte Frau ums Leben. Drei weitere Bewohner der strategisch wichtigen Hafenstadt am Asowschen Meer erlitten schwere Verletzungen, wie die Stadtverwaltung mitteilte. Regierungseinheiten und prorussische Separatisten warfen sich gegenseitig Verstöße gegen die Regelung vor.

Die prorussischen Separatisten streben unterdessen eine Abspaltung von der Zentralmacht auf dem Verhandlungsweg an. Die Aufständischen würden sich "in sieben bis acht Tagen" in Minsk mit Vertretern der Ukraine, Russlands und der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa treffen, sagte Separatistenführer Alexander Sachartschenko dem Moskauer Radiosender Kommersant-FM. Thema in der weißrussischen Hauptstadt soll dann eine Unabhängigkeit der selbsternannten "Volksrepubliken" Donezk und Lugansk sein. Die ukrainische Regierung lehnt eine Abspaltung ab.

(dpa)
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