EU muss Ukraine helfen

Die Entwicklung in der Ukraine macht fassungslos. Noch fassungsloser aber macht die Untätigkeit der Europäer. Was vor zwei Monaten als friedlicher Massenprotest begann, ist mittlerweile zu einem bürgerkriegsähnlichen Zustand geworden. Doch warum sieht die EU, warum sieht der Westen untätig dabei zu, wie sich das zweitgrößte Flächenland Europas in einem Konflikt verkeilt, der leicht mit einem großen Blutvergießen enden kann?

Es brennt mitten in Europa, in einem Land, wo Hunderttausende bereit sind, für europäische Werte auf die Straße zu gehen. Und EU-Kommissionspräsident Barroso droht der ukrainischen Führung windelweich mit irgendwelchen Konsequenzen. Dabei ist die EU in der Pflicht, weil sie durch ihre naive Politik den Konflikt mit ausgelöst hat. Man wollte die Ukraine durch ein Assoziierungsabkommen auf Westkurs bringen – und unterschätzte dabei die geopolitischen Ansprüche Russlands. Jetzt kann nur eine hochkarätig besetzte Vermittlerkommission die Situation noch retten. Die Ukrainer allein finden von den Barrikaden nicht mehr herunter.

(RP)
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