Sparmaßnahmen in Spanien 5000 Polizisten protestieren in Madrid

Madrid · Rund 5000 Polizisten aus ganz Spanien haben am Samstag in der Hauptstadt Madrid gegen die Sparmaßnahmen ihrer Regierung demonstriert.

Aus dem ganzen Land sind Polizisten zum Demonstrieren nach Madrid gekommen.

Aus dem ganzen Land sind Polizisten zum Demonstrieren nach Madrid gekommen.

Foto: dapd, Andres Kudacki

"Bürger, vergebt uns, dass wir nicht die festnehmen, die wirklich verantwortlich für diese Krise sind: Banker und Politiker", hieß es auf einem Spruchband des Protestzugs.

Eine Polizistin aus Galicien berichtete, dass die Kürzungen bei ihr 300 Euro pro Monat betrügen. Sie verdiene heute nur noch 1450 Euro pro Monat, sagte die 36-jährige Anxos Lores Tomé - weniger als bei ihrem Eintritt vor zehn Jahren.

Die größte Polizeigewerkschaft SUP hatte zu der Demonstration aufgerufen, um gegen die massiven Einschnitte bei den Beamtengehältern zu protestieren. SUP-Generalsekretär José Maria Sánchez Fornet warnte bei einer Kundgebung vor dem Innenministerium vor einer Verschlechterung der Sicherheitslage, weil jedes Jahr bis zu 2000 Polizisten in den Ruhestand gingen, aus Spargründen aber nur 125 neue eingestellt würden.

Spanien steckt tief in der Rezession, jeder vierte Erwerbsfähige war im dritten Quartal diesen Jahres arbeitslos. Die Regierung aber will weiter sparen, um die Neuverschuldung von 9,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts 2011 auf 2,8 Prozent im Jahr 2014 zu drücken. 150 Milliarden Euro sollen dafür mittels Steuererhöhungen und Ausgabenkürzungen eingespart werden.

(AFP)
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