Trotz Ermittlungen Alexander Alvaro leitet wieder EU-Parlament
Straßburg · Alexander Alvaro hat seine Arbeit als Vizepräsident des Europa-Parlaments wieder aufgenommen.
In dieser Woche hat der FDP-Politiker zum ersten Mal seit seinem schweren Autobahn-Unfall im Februar 2013, bei dem ein 21-Jähriger ums Leben kam, wieder eine Sitzung des EU-Parlaments in Straßburg geleitet. Diese Handlung stieß auf Befremden. Erst vor wenigen Wochen hatte die Kölner Staatsanwaltschaft bekannt gegeben, Alvaro habe zum Zeitpunkt des Unfalls unter Drogeneinfluss gestanden.
Das Zusatzgutachten des Kölner Instituts für Rechtsmedizin, das klären soll, ob Alvaros Fahrtüchtigkeit durch die eingenommenen Substanzen beeinträchtigt war, liegt noch nicht vor. Von dem Ergebnis ist abhängig, ob und wie er bestraft wird.
Mit seinem Audi A 8 war Alvaro auf der A 1 zwischen Burscheid und Leverkusen gegen einen quer auf der Fahrbahn stehenden Opel Vectra geprallt. Der Fahrer, ein Student aus Münster, wurde bei der Kollision aus dem Wagen geschleudert; er starb noch an der Unfallstelle. Seine beiden Mitfahrer wurden schwer verletzt. Alvaro selbst lag mehrere Wochen lang mit einer Hirnverletzung im Koma.
Um den Unfallhergang zu klären, war im September das Geschehen nachgestellt worden. Ein Gutachter hatte die A 1 sperren lassen. Anschließend fuhr ein Wagen mit hoher Geschwindigkeit auf ein quer stehendes Auto zu.
Aus dem Europa-Parlament will sich Alvaro in jedem Fall zurückziehen: Im vergangenen Herbst hatte er angekündigt, im Mai nicht wieder kandidieren zu wollen. Dort war der studierte Jurist bisher haushalts- und innenpolitischer Sprecher der liberalen Fraktion.