Piräus und Idomeni Athen versucht, Flüchtlingslager zu räumen

Athen · Die griechische Polizei hat am Montagmorgen damit begonnen, die wilden Flüchtlingslager in den Hafenanlagen von Piräus und bei Idomeni zu räumen. Aber die Einsatzkräfte tun sich schwer. Auf Gewalt will die Regierung verzichten.

 So sah die Situation am Hafen von Piräus wenige Tage zuvor aus.

So sah die Situation am Hafen von Piräus wenige Tage zuvor aus.

Foto: dpa, sp sh

Mehrere Gruppen von Flüchtlingen und Migranten wurden mit Bussen in ein nahegelegenes offizielles Auffanglager gebracht. Das wilde Lager mit rund 4000 Bewohnern soll im Laufe der Woche geräumt werden, bevor die Touristensaison beginnt. Der Hafen von Piräus ist eine der wichtigsten Drehscheiben für ausländische Besucher des Landes.

Auch am Grenzübergang Idomeni, wo Flüchtlinge seit 31 Tagen den Güterzugverkehr blockieren, wurde am Montag die Zahl der Bereitschaftspolizisten erhöht. Die Blockierer wollen die Öffnung der Grenze nach Mazedonien und ihre Weiterreise nach Mitteleuropa durchsetzen.

Viele weigern sich

Gewalt dürfen die Polizisten zur Räumung des Lagers in Idomeni nicht einsetzen; das hat die griechische Regierung bisher immer wieder betont. Die mehr als 10.000 Bewohner, in der Mehrzahl Frauen und Kinder, weigern sich, in staatliche Auffanglager zu gehen. Sie hoffen darauf, dass sich die Grenze nach Norden doch noch öffnen könne.

Selbst eine Räumung der Bahntrasse, die einige Dutzend Demonstranten mit Zelten besetzt halten, kam am Montag nicht voran. Nach geduldigen Aufforderungen der Polizisten gaben die Blockierer ein Stückchen Trasse frei, nur um die Schienen kurze Zeit später wieder zu besetzen

Berichte, wonach am Montag im Rahmen des europäisch-türkischen Flüchtlingspakts erneut Migranten von Griechenland in die Türkei zurückgeschickt werden sollten, wurden in Kreisen der griechischen Küstenwache dementiert. Seit Beginn der Abschiebungen Anfang April wurden erst wenige Hundert Menschen zurück in die Türkei gebracht.
Zur Bearbeitung von Asylanträgen fehlt es noch an Fachpersonal und Übersetzern.

(das/dpa)
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