Finanzminis nennt aber keinen Zeitraum Athen bekommt angeblich Aufschub für Sparprogramm

Athen · Athen darf Atemholen: Griechenland erhält nach den Worten von Finanzminister Yannis Stournaras mehr Zeit, um seine Spar- und Reformauflagen zu erfüllen. Einen genauen Zeitraum nannte er vor dem griechischen Parlament am Mittwoch jedoch nicht.

 Finanzminister Stournaras erklärte, ohne den Aufschub sei die Regierung zu Sparmaßnahmen in Höhe von 18,5 Milliarden Euro gezwungen.

Finanzminister Stournaras erklärte, ohne den Aufschub sei die Regierung zu Sparmaßnahmen in Höhe von 18,5 Milliarden Euro gezwungen.

Foto: dpa, Orestis Panagiotou

Zuvor hatte die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, Athen müsse die Neuverschuldung statt 2014 erst 2016 wieder unter die EU-Obergrenze von drei Prozent der Wirtschaftsleistung drücken.

Die Athener Regierung verhandelt derzeit mit den internationalen Gläubigern über ein Sparprogramm in Höhe von 13,5 Milliarden Euro über die nächsten zwei Jahre. Ein internationales Rettungsprogramm, nach dem das hoch verschuldete Land im Gegenzug für Reformmaßnahmen milliardenschwere Kredite erhält, sollte Ende 2014 auslaufen.
Griechenland hatte um einen Aufschub von zwei Jahren gebeten.

Stournaras erklärte, ohne den Aufschub sei die Regierung zu Sparmaßnahmen in Höhe von 18,5 Milliarden Euro gezwungen. Griechische Medien und die Öffentlichkeit waren von einer Verlängerung der Frist ausgegangen, nachdem sich unter anderem die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, dafür ausgesprochen hatte. Sie hatte vor knapp zwei Wochen erklärt, die Zeit sei nötig, um das Konsolidierungsprogramm anzugehen.

Kurz zuvor hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bei einem Besuch in Athen Griechenlands Führung versichert, Deutschland werde "ein guter Partner und Freund" sein. Dabei hatte sie ihren Wunsch unterstrichen, dass Griechenland in der Eurozone bleibt.

Zum Bericht der "Süddeutschen Zeitung" hatte der deutsche EZB-Direktor Jörg Asmussen am Mittwoch mitgeteilt, die Troika habe ihren Bericht noch nicht abgeschlossen, von daher seien noch keine Beschlüsse gefasst.

Der in dem Bericht beschriebene Aufschub würde einen finanziellen Mehraufwand der Eurozonen-Staaten bedeuten, sagte der frühere Staatssekretär im Bundesfinanzministerium der ARD.

(APD)
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