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Krediterlass in Zypern? Banken sollen Politiker begünstigt haben

Nikosia · Die zyprische Staatsanwaltschaft geht Medienberichten nach, wonach zahlreiche Politiker und Unternehmer des Inselstaates Kredite von zyprischen Banken erhalten und diese nur zum Teil oder gar nicht zurückgezahlt haben sollen.

Zypern – der Tag der Banken-Wiedereröffnung
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Wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Freitagabend der Nachrichtenagentur dpa sagte, würden die Vorwürfe in den kommenden Tagen geprüft. "Vorerst gibt es jedoch keine Anklage."

Eine griechische Boulevardzeitung und ein griechisches Internet-Nachrichtenportal hatten eine Liste mit Namen von Politikern veröffentlicht, die zwischen 2007 und 2012 Darlehen von den zwei in Schieflage geratenen Banken Bank of Cyprus und Laiki Bank erhalten haben sollen.

Im staatlichen Fernsehen (RIK) bestätigte auch der zyprische Generalstaatsanwalt Petros Klerides die Untersuchungen. "Wir werden uns ab Dienstag mit den Veröffentlichungen befassen. Weitere rechtliche Schritte gibt es bislang nicht", sagte er. Viele der Beschuldigten wiesen die Vorwürfe zurück.

Zwangsabgabe beträgt 37,5 Prozent

Die Zwangsabgabe auf Geldeinlagen für die Rettung der in Schieflage geratenen Bank of Cyprus soll 37,5 Prozent betragen. Dies berichtete das staatliche zyprische Fernsehen (RIK) am Freitagabend unter Berufung auf die Zentralbank. Die zyprische Zeitung "Kathimerini" veröffentlichte im Internet ebenfalls entsprechende Dokumente der Zentralbank. Demnach gilt die Zwangsabgabe für Geldeinlagen von über 100.000 Euro bei dem größten zyprischen Geldhaus.

Laut den von der Zeitung veröffentlichten Dokumenten wird die zweitgrößte Bank, die Laiki Bank (Volksbank), wie schon erwartet in eine gesunde und eine sogenannte Bad Bank aufgespalten. Geldeinlagen von über 100.000 Euro würden vorerst nicht ausgezahlt. "Sie verpuffen", sagte ein betroffener Sparer der Nachrichtenagentur dpa.

Ein Insolvenzverwalter soll in den kommenden Jahren versuchen, durch den Verkauf von Immobilien und die Eintreibung fauler Kredite der Bad Bank einen Teil des verlorenen Geldes wiederzuerlangen und an die ehemaligen Sparer zurückzuerstatten. Finanzminister Michalis Sarris hatte Reportern gesagt, er rechne damit, dass dieses Verfahren etwa sieben Jahre dauern werde.

(dpa/AFP/nbe)
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