Großbritannien nach dem Brexit Einwanderung von EU-Bürgern soll stark eingeschränkt werden

London · Großbritannien will Medienberichten zufolge nach dem Brexit die Einwanderung vor allem gering qualifizierter EU-Bürger stark einschränken.

 Großbritanniens Premierministerin Theresa May.

Großbritanniens Premierministerin Theresa May.

Foto: rtr, KKH/bsp

Die Zeitung "The Guardian" veröffentlichte am Mittwoch ein entsprechendes Dokument des Innenministeriums in London.

Ein Regierungssprecher wollte am Mittwoch dazu keine Stellung nehmen. "Wir kommentieren keine durchgestochenen Dokumente", sagte er auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Man werde konkrete Vorschläge zu dem Thema im Laufe des Herbstes präsentieren.

Nach dem Bericht des "Guardian" müssen Geringqualifizierte künftig eine Aufenthaltsgenehmigung für maximal zwei Jahre vorweisen, wenn sie nach Großbritannien einwandern möchten. Arbeitnehmer mit hohen Qualifikationen dürfen den Angaben zufolge bis zu fünf Jahre bleiben, sofern sie eine entsprechende Genehmigung bekommen.

Auch der Zuzug von Familienangehörigen soll erschwert werden, wie aus dem 82-seitigen Strategiepapier weiter hervorgehen soll. "Möglicherweise könnte dies zur Trennung Tausender Familien führen", schreibt der "Guardian".

Wer nach dem Brexit - auch als Tourist - nach Großbritannien einreise, braucht den Angaben zufolge einen Reisepass. Derzeit genügt der Personalausweis bei den Kontrollen.

Großbritannien wird Ende März 2019 die Europäische Union verlassen. Die Brexit-Verhandlungen, die in der kommenden Woche fortgesetzt werden, verlaufen sehr zäh. Im Vereinigten Königreich leben weit über drei Millionen EU-Ausländer.

Darunter sind viele billige Arbeitskräfte - vor allem aus östlichen EU-Staaten - wie Erntehelfer, Pflegepersonal und Arbeiter in der Lebensmittelindustrie.

(csr)
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