Brexit Politische Gegner und Befürworter des EU-Austritts
David Cameron - der Taktiker Der britische Premierminister spielt mit dem Feuer. Die Idee eines Referendum brachte er 2013 ins Spiel, um seine Gegner und EU-Kritiker in der konservativen Partei ruhigzustellen. Das Versprechen eines Referendums verband er mit der Wiederwahl seiner Partei. Öffentlich gab sich Cameron zunächst sehr EU-kritisch, forderte die Gemeinschaft zu Reformen auf. Nach Zugeständnissen der EU im Februar 2016 sagte er zu, den Briten zu raten, gegen den Austritt zu stimmen.
Nigel Farag - der "Mr. Brexit" Der Chef der rechtspopulistischen Ukip-Partei ist ein Austrittskämpfer der ersten Stunde. Zunächst war er bei den Konservativen, doch als London 1992 dem Maastricht-Vertrag beitrat, verließ er die Partei und gründete Ukip. EU und Immigration sind die Lieblingsthemen des begabten Rhetorikers.Gegner werfen dem 52-Jährigen vor, er spiele mit der Angst. Farage ist stets für eine Überraschung gut, jüngst brachte er etwa die Idee eines zweiten Referendums ins Spiel - falls die EU-Befürworter am 23. Juni knapp gewinnen sollten.
Boris Johnson - der Populist Der frühere Londoner Bürgermeister hat sich erfolgreich als Galionsfigur der Austrittsbefürworter etabliert. Der rhetorisch begabte Populist ist ein Freund verbaler Zuspitzung und Provokationen. Jüngstes Beispiel ist seine Behauptung, die EU wolle den Superstaat. Brexit-Warnungen internationaler Organisationen wie etwa des Internationalen Währungsfonds (IWF) hält er für reine Angstmache. Beobachter in London meinen, letztlich gehe es Johnson darum, Cameron zu beerben.
Nicola Sturgeon - die Strategin Die schottische Regierungschefin hat vor allem ein Ziel - Unabhängigkeit von London. Im vergangenen Jahr ist sie damit bei einem Referendum knapp gescheitert. Doch die Schotten sind zugleich mehrheitlich EU-Fans. Sollte London die EU tatsächlich verlassen, würde das den schottischen Unabhängigkeitsbestrebungen und einem neue Referendum erheblich Auftrieb verleihen.
Jeremy Corbyn - der Pragmatische Ein waschechter EU-Fan ist auch der 67 Jahre alte linke Labour-Chef nicht. In der Vergangenheit reihte er sich eher unter den Gemeinschafts-Skeptikern ein. Auch jetzt spricht er von Mängeln und Schwächen der Union. Doch es gebe keine Alternative: Man könne die EU nur reformieren und verbessern, wenn man dabei sei. Daher kämpft Corbyn jetzt für den Verbleib.
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