Radiospots zur Europawahl CDU setzt im Wahlkampf auf Bruce Willis' Stimme

Berlin · Als die Euro-Krise die EU erfasste, machten sich viele Menschen Sorgen um die Auswirkungen. Die Europawahl am 25. Mai aber trifft auf relativ wenig Interesse bei den Wählern. Die CDU hat sich deshalb für ihre Radio-Wahlwerbespots etwas Ungewöhnliches einfallen lassen. Sie buhlt mit prominenten Stimmen um Aufmerksamkeit.

 Ihre deutschen Synchronstimmen sprechen die CDU-Radiospots: Julia Roberts und Bruce Willis.

Ihre deutschen Synchronstimmen sprechen die CDU-Radiospots: Julia Roberts und Bruce Willis.

Foto: dpa, wt ts sab

"Hallooo", ruft die Stimme aus dem Radio. "Ich will ihnen mal einen Rat geben. Das Wichtigste im Leben überlässt man nicht den anderen. Das Wichtigste regelt man selbst." Spätestens nach den ersten Sätzen dürften Filmfans ganz genau hinhören, denn die Stimme ist keine geringere als die von Bruce Willis - zumindest in den deutschen Filmfassungen.

Ganz in "Stirb langsam"-Manier, einem seiner größten Kinoerfolge, klingt die Stimme streng, befehlsartig aus dem Radio und ruft nicht etwa dazu auf, die Welt zu retten, sondern wählen zu gehen - und zwar am 25. Mai zur Europawahl. Es ist einer von zwei Wahlwerbespots der CDU, mit denen sie seit Donnerstag im deutschen Radio zu hören ist. Gewonnen wurde für den Spot "Haben Sie das?" die deutsche Synchronstimme von Bruce Willis, Manfred Lehmann.

 Und das sind die Synchronstimmen: Daniela Hoffmann und Manfred Lehmann.

Und das sind die Synchronstimmen: Daniela Hoffmann und Manfred Lehmann.

Foto: dpa

Es gibt zudem einen zweiten Spot mit einer weiblichen Stimme namens - und die gehört niemand anderem als der deutschen Synchronsprecherin von Julia Roberts, Daniela Hoffmann. Sie plaudert in dem Spot mit dem Namen "Ein besonderer Tag" fröhlich von manch verloren geglaubtem Tag, weil im Alltag einfach nichts passiert, um dann zu verkünden: "Machen wir doch mal einen Tag zu etwas Besonderem, zu etwas, was die Welt verändert - naja, zumindest ein bisschen." Natürlich wirbt auch sie dafür, für die CDU zu wählen.

Ein Hinhörer sind die Spots in jedem Fall. Zumal die Europawahl bei vielen Wählern auf wenig Interesse stößt. Eine am Donnerstag veröffentlichte Umfrage des ARD-Deutschlandtrends ergab, dass 51 Prozent die Wahl für wichtig oder sehr wichtig halten, 47 Prozent der Befragten messen ihr aber nur geringe oder keine Bedeutung zu. Und Mitte April hatte das ZDF-Politbarometer noch ergeben, dass 72 Prozent nur ein geringes oder gar kein Interesse an der Wahl haben.

Die Spots werden nach CDU-Angaben 43 Mal im öffentlich-rechtlichen Rundfunk ausgestrahlt und ab Mitte Mai rund 280 Mal im privaten Rundfunk, wie die Nachrichtenagentur dpa schreibt. Aus dem Konrad-Adenauer-Haus heißt es übrigens zur Entstehung: "Wie bei allen wesentlichen Wahlkampf-Elementen wurde die Entscheidung in Abstimmung mit der Parteivorsitzenden getroffen.

Die SPD will übrigens ihre Spots nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" erst in der nächsten Woche vorstellen.

(das)
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