Europawahl-Check CSU-Kandidaten sind jünger und weiblicher

Brüssel · Bei der Europawahl kandidieren dieses Jahr deutlich mehr Frauen als 2009 – während die Gesamtzahl der Kandidaten stark gesunken ist. Beim Durchschnittsalter und der Frauenquote hat die CSU die Nase vorn.

 Bei der Frauenquote liegt die CSU mit ihren Kandidaten für die Europawahl vorne.

Bei der Frauenquote liegt die CSU mit ihren Kandidaten für die Europawahl vorne.

Foto: Bundeswahlleiter

Bei der Europawahl kandidieren dieses Jahr deutlich mehr Frauen als 2009 — während die Gesamtzahl der Kandidaten stark gesunken ist. Beim Durchschnittsalter und der Frauenquote hat die CSU die Nase vorn.

Zur Europawahl am 25. Mai treten 1053 Bewerber aus Deutschland an. Dies seien so wenige Kandidaten wie seit der Europawahl 1984 nicht mehr, sagte Bundeswahlleiter Roderich Egeler. 327 der deutschen Bewerber sind Frauen. Mit 52,6 Prozent treten prozentual gesehen die meisten von ihnen für die CSU an. Damit hängt die bayrische Partei die Grünen (50 Prozent) und die SPD (48,9 Prozent) bei der Frauenquote knapp ab. Weit abgeschlagen im Ranking ist die CDU mit einem Frauenanteil von 36,9 Prozent.

Auch beim Durchschnittsalter liegt die CSU mit 43,6 Jahren vorn. Alle anderen großen Parteien tummeln sich um die 46 Jahre, nur die Linke reißt mit 47,9 Jahren im Ranking aus. Nach den Altersgruppen betrachtet ist auffällig, dass nur die CSU und die FDP einen Kandidaten zwischen 18 und 20 Jahren stellen. In den obersten Altersklassen ist die FDP ebenfalls führend: Sechs liberale Kandidaten bei der Europawahl sind über 70 Jahre alt. Die CDU folgt mit vier greisen Kandidaten.

FDP schickt auch Studenten und Hausfrauen

Beruflich gesehen bietet die FDP die größe Vielfalt. Auch wenn sich bei ihr traditionell die Besserverdienenden wie Ingenieure oder Ärzte verorten, so treten zur Europawahl auch sechs Schüler und Studenten sowie sieben Rentner und Hausfrauen an. Zu den auffälligsten Jobs in der Kandidaten-Liste gehört wohl der Jäger oder Förstner, den die CDU nach Brüssel entsenden möchte.

Zur Wahl im Mai stehen insgesamt 25 Parteien und politische Vereinigungen aus Deutschland. Drei davon treten zum ersten Mal an: die eurokritische Alternative für Deutschland (AfD), die als rechtsextrem eingestufte Partei Pro NRW und die für Satire-Auftritte bekannte Gruppe "Die Partei". Während das Europäische Parlament immer bedeutender wird, nimmt die Zahl der Bewerber ab: Mit insgesamt 1053 Bewerbern kandidieren so wenige Kandidaten wie seit der Europawahl 1984 nicht mehr, sagte Egeler.

751 Abgeordnete werden ins Europäische Parlament gewählt - Deutschland als größtes EU-Land stellt mit 96 Sitzen die meisten Parlamentarier.

(met)
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