Flüchtlingskrise Polen will nur symbolische Zahl an Flüchtlingen aufnehmen

Warschau · In Polen werden nur wenige Flüchtlinge Asyl bekommen - denn das Land will laut Ministerpräsidentin Ewa Kopacz nur eine symbolische Zahl aufnehmen: Es werden weit weniger sein als die 80.000 Flüchtlinge aus Tschetschenien, die Polen in den 1990er Jahren aufgenommen hat.

 Will nur einen kleinen Anteil der schutzsuchenden Flüchtlinge aufnehmen: Polens Ministerpräsidentin Ewa Kopacz.

Will nur einen kleinen Anteil der schutzsuchenden Flüchtlinge aufnehmen: Polens Ministerpräsidentin Ewa Kopacz.

Foto: dpa, h0 lb

Polen will Ministerpräsidentin Ewa Kopacz zufolge nur wenige der nach Europa strömenden Flüchtlinge aufnehmen. Es werde nur eine symbolische Zahl sein, ein kleiner Teil, sagte Kopacz am Sonntagabend im staatlichen Fernsehen. "Es werden auf jeden Fall weit weniger als die 80.000 Flüchtlinge aus Tschetschenien, die Polen in den 1990er Jahren aufgenommen hat."

"Nur Schutzsuchende, keine Wirtschaftsflüchtlinge"

Vor dem EU-Sondergipfel am Mittwoch bekräftigte sie zudem, dass ihre Regierung nur Schutzsuchende und keine Wirtschaftsflüchtlinge akzeptieren werde. Anfang des Monats hatte Kopacz erklärt, dass Polen mehr als die angekündigten 2000 Flüchtlinge aufnehmen könnte, allerdings nur unter bestimmten Bedingungen.

Am Mittwoch beraten die EU-Staats- und Regierungschefs auf einem Sondergipfel über Auswege aus der Krise und eine Verteilung der Flüchtlinge. Am Wochenende bahnten sich wieder Zehntausende Schutzsuchende den Weg über den Balkan nach Österreich. Viele von ihnen kommen aus dem Bürgerkriegsland Syrien. Die steigenden Zahlen in der Alpenrepublik könnten dazu führen, dass auch wieder mehr Flüchtlinge nach Deutschland kommen, wo die Zahl der Neuankömmlinge zuletzt sank.

(REU)
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