Asylpolitik Ungarn beginnt mit Bau von Zaun an Grenze zu Serbien
Budapest · Ungarn hat mit dem Bau eines umstrittenen Zauns an der Südgrenze zu Serbien begonnen, mit dem das Land einen beispiellosen Migrantenstrom eindämmen will.
Militärangehörige hätten am Montagmorgen am Stadtrand von Morahalom angefangen, an einem 150 Meter langen "Musterabschnitt" zu arbeiten, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung der Ministerien für Inneres und Verteidigung. Dort bereiteten ein Bulldozer und andere schwere Maschinen den Boden für die Errichtung vor.
Die Ministerien erklärten am Montag, im Durchschnitt träfen in Ungarn täglich 1000 Menschen ein, die illegal die Grenze überquerten. Daher sei "illegale Einwanderung zu einem ernsten Problem und ihre Kontrolle eine prominente Aufgabe geworden". Regierungssprecher Zoltan Kovacs sagte, der Bau des Zauns finde "in Einklang mit den ursprünglichen Absichten und Zeitplan statt". Die von anderen EU-Ländern kritisierte Absperrung ist als vorübergehende Maßnahme gedacht.
Seit Jahresanfang haben rund 80.000 Migranten und Flüchtlinge Ungarn erreicht. Rund 80 Prozent davon stammen aus vom Krieg zerrütteten Ländern wie Syrien, dem Irak und Afghanistan. Die meisten von ihnen beantragen Asyl, ziehen aber schnell in andere, wohlhabendere EU-Länder wie Deutschland und Schweden weiter, ehe ihr Antrag bearbeitet ist.