Bekämpfung von Massenarbeitslosigkeit Forscher und Politiker fordern 30-Stunden-Woche

Bremen · Mehr als hundert Wissenschaftler, Gewerkschafter, Politiker und Kirchenvertreter haben in einem offenen Brief die 30-Stunden-Woche gefordert - bei vollem Lohnausgleich. Dienen soll das der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit in Europa.

Der Kampf gegen die Massenarbeitslosigkeit müsse höchste wirtschaftliche und politische, soziale und humanitäre Priorität haben, heißt es in einem am Montag veröffentlichten Offenen Brief. Der Brief ist an die Vorstände von Gewerkschaften, Parteien, Sozial- und Umweltverbänden sowie die Kirchen gerichtet.

Deutschland und die ganze EU befänden sich in einer schweren ökonomischen und sozialen Krise, heißt es in dem Brief. Die Arbeitslosigkeit habe in Europa "unerträgliche Größenordnungen" erreicht. Besonders erschreckend sei die Jugendarbeitslosigkeit.

In Deutschland sei die Zahl der Jobs in den vergangenen Jahren zwar gestiegen, es seien aber überwiegend Kurz-Jobs, die als Lebensgrundlage nicht ausreichten. Notwendig sei eine faire Verteilung der Arbeit durch eine kollektive Arbeitszeitverkürzung.

Der Offene Brief wurde auf der Seite der Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik veröffentlicht. Unterschrieben haben ihn neben vielen Wissenschaftlern und Gewerkschaftern Politiker der Linken, der Piraten und der SPD. Unter den bekannten Unterzeichnern sind etwa die Linken-Parteivorsitzende Katja Kipping und Vize-Fraktionschefin Sahra Wagenknecht, der Bremer Professor Rudolf Hickel, der Berliner Professor Peter Grottian oder der Hannoveraner Professor Oskar Negt.

(AFP/jre)
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