Juncker legt sich fest Französin wird Bankenaufsicht leiten

Brüssel · An der Spitze der neuen europäischen Bankenaufsicht wird eine Französin stehen. Das kündigte Eurogruppenchef Jean-Claude Juncker am Donnerstag vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europaparlaments in Brüssel an.

 Jean-Claude Juncker lässt nur die halbe Katze aus dem Sack: Eine Französin wird die Bankenaufsicht leiten - aber den Namen wollte er nicht nennen.

Jean-Claude Juncker lässt nur die halbe Katze aus dem Sack: Eine Französin wird die Bankenaufsicht leiten - aber den Namen wollte er nicht nennen.

Foto: afp, GEORGES GOBET

"Ich bin absolut für eine weibliche Vertreterin", sagte Juncker und fügte hinzu: "So wird es sein. Und sie wird Französin sein." Dies sei informell bereits zwischen den Euroländern vereinbart. Einen Namen nannte der Eurogruppenvorsitzende nicht.

Nach französischen Medienberichten handelt es sich dabei um Danièle Nouy, eine Spitzenbankerin der französischen Zentralbank Banque de France. Mit Christine Lagarde, der Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), steht eine andere Französin bereits an der Spitze einer machtvollen Institution.

Die neue Bankenaufsicht wird bei der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt angesiedelt und soll die Banken in den 17 Euro-Ländern künftig zentral kontrollieren. Die Aufseher dürfen hart durchgreifen bis hin zur Schließung eines Instituts. Dies soll das Vertrauen in die Eurozone stärken. Voll arbeitsfähig wird die neue Aufsicht aber erst im März 2014 sein.

Die Staaten kommen damit dem Druck nach, europäische Spitzenjobs an Frauen zu vergeben. Im vergangenen Jahr hatte die Ernennung des Luxemburgers Yves Mersch zum EZB-Direktoriumsmitglied monatelang für Streit gesorgt, weil das Europaparlament eine Frau auf dem Top-Posten der EZB forderte. Da das Parlament kein Vetorecht hat, konnte das Votum der Abgeordneten gegen Mersch seine Ernennung jedoch nicht aufhalten.

(dpa/felt)
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