Krim-Krise Gerhard Schröder mischt sich nicht ein

Paris/Berlin · Der frühere Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hat erneut eine Vermittlung im Krim-Konflikt abgelehnt, obwohl er eine freundschaftliche Beziehung zum russischen Präsidenten Wladimir Putin pflegt.

 Gerhard Schröder unterhält eine freundschaftliche Beziehung zu Wladimir Putin.

Gerhard Schröder unterhält eine freundschaftliche Beziehung zu Wladimir Putin.

Foto: AFP

Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" zitierte Schröder mit der Aussage, er habe nicht mit Putin über die Ukraine gesprochen. "Warum auch, ich will mich da nicht einmischen", habe der 69-Jährige bei einem Empfang der deutschen Botschafterin in Paris gesagt. Als Einzelperson könne er nichts ausrichten; außerdem werde man bei solchen Telefonaten "nur abgehört". Schröder habe das russische Vorgehen auch nicht verurteilen wollen: "Bringen Sie mich nicht in eine Situation, in der ich etwas sage, was ich nicht sagen will."

Wegen seiner guten Beziehungen zu Russland war Schröder bereits vor zwei Wochen als Vermittler ins Gespräch gebracht worden, unter anderem von Linksfraktionschef Gregor Gysi. Er hatte das bereits damals abgelehnt und vorgeschlagen, die Uno einzuschalten: "Man wird in der jetzigen Situation eine Institution brauchen, die mit beiden Seiten reden kann — und das können nur die Vereinten Nationen sein."

Schröder ließ gestern Medienberichte zurückweisen, dass er für einen Spitzenposten beim russischen Ölkonzern Rosneft im Gespräch sei. "Das ist eine Falschmeldung", sagte eine Sprecherin von Schröders Berliner Büro. Die russische Zeitung "Kommersant" hatte berichtet, der britische Öl- und Gaskonzern BP könnte Schröder als Mitglied des Aufsichtsrates von Rosneft vorschlagen.

Die Personalie hätte demnach im Juni beschlossen werden können. Schröder war bis Ende 2011 Mitglied des Kontrollgremiums des russisch-britischen Ölunternehmens TNK-BP, das Rosneft später vollständig übernommen hatte.

(RP)
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