Griechenland Krise spitzt sich zu: Tsipras ruft Merkel an

Athen · Die Finanzlage in Griechenland spitzt sich weiter zu: Während die EU die Wachstumsprognose für das Euro-Land senkt, hat der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras am Sonntag mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) telefoniert.

Alexis Tsipras - selbsternannter Retter Griechenlands
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Foto: dpa, sp ase tba

Wie am Abend aus Regierungskreisen in Athen verlautete, vereinbarten die beiden Politiker, während der Verhandlungen über die Schuldenkrise eine "stabile Kommunikation aufzubauen, um rasch zu einer Vereinbarung zu kommen, die gut für beide Seiten ist". Für Montag sei eine Telefonkonferenz zwischen Brüssel und Athen geplant, für Mittwoch dann ein Treffen in Brüssel, hieß es weiter aus Athen.

Die Euro-Länder hatten das Hilfsprogramm für das vom Staatsbankrott bedrohte Griechenland im Februar nochmals um vier Monate bis Ende Juni verlängert. Voraussetzung für die Auszahlung von weiteren 7,2 Milliarden Euro ist eine Liste mit belastbaren Reformen, welche die neue Regierung in Athen bisher aber nicht vorgelegt hat. Auch beim Treffen der Euro-Finanzminister am Freitag in Riga gab es keinen Durchbruch.

Wachstumsprognose wird gesenkt

Unterdessen will die EU-Kommission will die Wachstumsprognose für Griechenland deutlich nach unten korrigieren. "Im Winter haben wir 2,5 Prozent Wachstum in Griechenland für dieses Jahr erwartet. Unsere Frühjahrsprognose für Griechenland wird pessimistischer ausfallen", sagte der für die Eurozone zuständige Vizepräsident der EU-Kommission, Valdis Dombrovskis, dem "Handelsblatt".

Bei ihrer Winter-Prognose sei die Kommission noch davon ausgegangen, dass das laufende Rettungsprogramm für Griechenland erfolgreich abgeschlossen werden könne. Dies sei jetzt unsicher geworden, hieß es laut "Handelsblatt" aus dem Umfeld des EU-Kommissars. Wachstumsprognosen für Griechenland seien daher jetzt mit großen Unsicherheiten behaftet.

Dombrovskis äußerte sich sich besorgt über die finanzielle Lage Griechenlands. "Natürlich wissen wir, dass die Liquiditätssituation in Griechenland immer schwieriger wird", sagte er.

(dpa)
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