Flucht vor der Euro-Krise Griechische Insel will zu Österreich gehören

Düsseldorf · Berge, Gletscher, unberührte Natur - die Alpenrepublik Österreich könnte bald um eine Attraktion reicher sein. Die Bewohner der griechischen Insel Ikaria wollen sich politisch vom Festland lösen und zu Österreich gehören.

In Griechenland ist Schnäppchen-Saison
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Mit voller Wucht hat die Euro-Krise Griechenland getroffen. Der Staat ist pleite, die Banken marode und viele Einwohner bringen ihr Vermögen aus dem Land. Doch nicht nur das: Nun wollen sogar die Bewohner von Ikaria ihre Insel von Griechenland lösen. Das berichtet die italienische Tageszeitung "Libero".

Möglich macht das ein 100 Jahre altes Abkommen zwischen der griechischen Hauptstadt und Ikaria, das diese Woche ausläuft. Die Insulaner haben offenbar genug von der Euro-Krise. Vor genau 100 Jahren annektierte Griechenland die kleine Insel, die näher an der türkischen als der griechischen Küste liegt.

Die Insulaner drängen nun darauf, in einer Volksabstimmung über die Loslösung ihres Eilands zu bestimmen und sich Österreich anzuschließen.

Nur warum Österreich? Die Türkei ist bei den rund 8000 Bewohnern im Zuge des italienisch-türkischen Kriegs mehr als unbeliebt. Da Ikaria im Zweiten Weltkrieg von Italienern und Deutschen besetzt war, fiel die Wahl auf Österreich. Die Inselbewohner fühlen sich von der griechischen Regierung vergessen.

Dabei ist Ikarias Fischerei für das Festland eine wichtiger Wirtschaftsfaktor. Wie "Libero" meldet, würde eine Loslösung schwere Folgen für Griechenland haben. Ob es tatsächlich zu einer Abstimmung und Spaltung kommt, ist ungewiss. Die Wiener Botschaft vertritt eine klare Position: "Griechenland wird einheitlich verwaltet."

Zudem würde der Vertrag von Lausanne aus dem Jahr 1923 festlegen, dass alle Inseln der Ostägäis inklusive Ikaria zum griechischen Staatsterritorium gehören.

(nbe)
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