"Reformen oder Ausstieg" Großbritannien droht mit EU-Ausstieg

London · Die Insel setzt dem Festland die Pistole auf die Brust: London macht nach den Worten von Finanzminister George Osborne den Verbleib Großbritanniens in der Europäischen Union von der Reformbereitschaft der EU abhängig.

 George Osborne redet Klartext: Reformen oder wir sind draußen.

George Osborne redet Klartext: Reformen oder wir sind draußen.

Foto: POOL, REUTERS, AP

Um den wirtschaftlichen Abstieg und den Ausstieg Großbritanniens aus der Union zu verhindern, müsse die EU "dringend Wirtschaftsreformen" auf den Weg bringen, sagte Osborne am Mittwoch bei einer Konferenz, zu der die beiden euroskeptischen Organisationen Open Europe und Fresh Start Project eingeladen hatten.

"Europa hat die einfache Wahl: Reformen oder Abstieg", sagte Osborne. "Das größte wirtschaftliche Risiko" der Europäischen Union komme nicht von denen, die Reformen und eine Neuverhandlung der Bedingungen ihrer Mitgliedschaft wollten. Es komme von denen, die sich dem verweigerten.

"Die Integration der Eurozone ist für das Überleben des Euro notwendig, aber der Schutz der Rechte von EU-Mitgliedern, die den Euro nicht haben, ist absolut notwendig, um den einheitlichen Markt zu bewahren und dafür zu sorgen, dass Großbritannien in der EU bleiben kann", sagte Osborne insbesondere unter Verweis auf den von der britischen Regierung geforderten Schutz für den Finanzplatz London.

Unter dem Druck der Euroskeptiker in seiner Partei und angesichts der verbreiteten Ablehnung der EU in Großbritannien hatte der konservative Premierminister David Cameron seinen Landsleuten bis 2017 ein Referendum über den Verbleib des Landes in der EU zugesagt. Zuvor will er aber in Verhandlungen mit Brüssel noch eine Verschlankung der Gemeinschaft erreichen und Kompetenzen nach London zurückholen.

(AFP)
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