Sozialdemokratischer Europa-Spitzenkandidat Martin Schulz macht Wahlkampf in NRW

Düsseldorf · Bei einem gemeinsamen Wahlkampfauftritt in Dortmund haben NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und Europa-Spitzenkandidat Martin Schulz (beide SPD) für die Europawahl am 25. Mai mobil gemacht. Es war nicht der einzige Auftritt Schulz' in NRW an diesem Freitag. Gleich vier Städten stattete er im Rahmen der Wahlkampf-Tour einen Besuch ab.

Europawahlkampf: Martin Schulz in NRW
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Zunächst führte die Tour Schulz nach Essen. Dort besuchte er die Kinder- und Jugendeinrichtung. Mit den Jugendlichen sprach der SPD-Politiker über die Fußball-WM in Brasilien und verriet, dass er türkisch könne. Den Satz "Ich muss los, ich habe keine Zeit" lernte er in seiner Zeit als Bürgermeister von Würselen, so Schulz.

In Duisburg besichtigte er das Thyssen Krupp Stahlwerk. Er lobte das Unternehmen als musterhaft und betonte, dass "die industrielle Produktion die wirtschaftliche Basis für Europa sein muss". Anschließend besichtigte Schulz den Produktionsbereich und sprach mit drei spanischen Arbeitern, die seit einem halben Jahr in Duisburg arbeiten. "Es muss hart sein, seine Familie nicht immer bei sich zu haben", sagte er.

In Düsseldorf ging es für den Kandidaten in das Gasheizkraftwerk Lausward. Auf dem 55 Meter hohen Kesselturm verschaffte er sich gemeinsam mit dem Bürgermeisterkandidaten der SPD, Thomas Geisel, den Blick über die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt. Sein Fazit: "Ein toller Ausblick.'' Dass die hochmoderne Anlage mehrmals am Tag an- und abgefahren werden könne, lobte Schulz als "vorbildlich'. Auch Europa müsse sich bezogen auf Gaslieferungen Gedanken über seine energiepolitische Zukunft machen.

Schließlich wurde er in Dortmund von Hannelore Kraft empfangen. Schulz sei ein Politiker mit Strahlkraft. "Das brauchen die Menschen in Europa. Er weiß, wo den Menschen der Schuh drückt. Es wird Zeit, dass der Präsident der europäischen Kommission ein Deutscher wird" , sagte Kraft. Der Präsident des Europaparlaments erklärte vor rund 400 Sozialdemokraten: "Ich möchte Kommissionspräsident werden und Europa gerechter machen."

Sollte er bei der Europawahl gewinnen und von den 28 Regerungschef gewählt werden, wolle er Steueroasen schließen und eine andere steuerpolitk für Europa auf die Beine stellen. Schulz lobte den europäischen Binnenmarkt als reichsten der Welt und erklärte, die Krise in Europa sei erst dann vorbei, wenn 27 Millionen Menschen, die zurzeit keinen Job hätten, in Arbeit sind. Er wolle ein europäisches Deutschland aber ein germanisches Europa. Heute Abend setzt Schulz seine wahlkampftour in Bremen vor. Seit Ostern reist Schulz quer durch Europa.

(jam)
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