Streit um EU-Börsensteuer Rösler will Briten mit ins Boot holen

Düsseldorf · In der Debatte über eine europaweite Finanztransaktionssteuer hat Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) eine Börsensteuer nach britischem Vorbild gefordert.

Das ist Philipp Rösler
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"Wir sollten darüber nachdenken, ob es nicht einen Weg gibt, Großbritannien mit ins Boot zu holen. Die Briten haben bereits eine besondere Form der Börsenumsatzsteuer, die so genannte Stempelsteuer", sagte Rösler gegenüber unserer Redaktion.

"Wenn die Briten sich nicht dem europäischen Modell der Finanztransaktionssteuer annähern können, dann erscheint es sinnvoll, gemeinsam mit den Briten und den anderen europäischen Staaten über das britische Modell zu sprechen", sagte der Minister. "Der Finanzsektor muss angemessen an den Kosten der Krise beteiligt werden. Die größten Nutznießer sitzen im britischen Raum", betonte der FDP-Vorsitzende.

"Wir haben daher ein besonderes Interesse daran, dass Großbritannien mit dabei ist. Einseitige Wettbewerbsnachteile für den Finanzstandort Deutschland und zu Lasten der Kunden müssen vermieden werden."

Die Finanztransaktionssteuer sorgt für Streit in der Koalition. Die FDP ist gegen eine Abgabe nur in den Euro-Ländern. Vor dem EU-Sondergipfel Ende Januar bekräftigen Deutschland und Frankreich, dass sie den Vorschlag der EU-Kommission für die Abgabe auf Börsenumsätze in Europa stützen. Widerstand kommt aber aus Großbritannien, auch Schweden zeigte sich bisher skeptisch. Auf globaler Ebene gibt es ebenfalls Streit.

(ots)
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