CSU-Liste für Europawahl Schlappe für Strauß-Tochter Hohlmeier

München (RPO). Die ehemalige bayerische Kultusministerin Monika Hohlmeier soll Zeitungsberichten zufolge im Kampf um die CSU-Spitzenkandidatur bei der Europawahl unterlegen sein. Nicht die Tochter von Franz Josef Strauß, sondern der schwäbische CSU-Bezirkschef Markus Ferber soll demnach den ersten Listenplatz bekommen.

 Derzeit schlechte Karten: Monika Hohlmeier.

Derzeit schlechte Karten: Monika Hohlmeier.

Foto: ddp

Ferber, der Vorsitzender der CSU-Landesgruppe im Europaparlament ist, hatte in der Debatte um die Spitzenkandidatur damit gedroht, es notfalls auf eine Kampfkandidatur gegen Hohlmeier ankommen zu lassen. Dies wollte die CSU-Spitze aber vermeiden. In einer mehrstündigen Sitzung hatte sich die CSU-Spitze in der vergangenen Woche zunächst nicht auf einen Spitzenkandidaten einigen können. Den Zeitungsberichten zufolge soll eigentlich Hohlmeier Seehofers Favoritin gewesen sein.

Hohlmeier soll laut "Financial Times Deutschland" aber einen aussichtsreichen Listenplatz bekommen. Die "Westdeutsche Allgemeine Zeitung" berichtete, eine Delegiertenversammlung am 17. Januar solle über ihre Platzierung entscheiden.

Bewährungsprobe Europawahl

Für die CSU ist die Europawahl am 7. Juni kommenden Jahres die erste Bewährungsprobe nach dem Verlust der absoluten Mehrheit bei der bayerischen Landtagswahl im Herbst. Bei einem ähnlich schlechten Ergebnis nur in Bayern könnte sie dabei an der bundesweit geltenden Fünf-Prozent-Hürde scheitern. Unter anderem deswegen will die Partei prominente Politiker wie Hohlmeier auf die Liste setzen.

Hohlmeiers politische Karriere schien 2005 bereits beendet, nachdem sie wegen Vorwürfen über rüde innerparteiliche Methoden als Kultusministerin zurückgetreten war. Im Jahr zuvor hatte sie bereits den Vorsitz des Bezirks München abgeben müssen. Bei der Landtagswahl 2008 war Hohlmeier nicht mehr in den bayerischen Landtag gewählt worden.

(AP)
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