Griechenland meldet Einigung Sparverhandlungen mit Troika abgeschlossen

Athen · In den Gesprächen zwischen der griechischen Regierung und den internationalen Gläubigern des Landes über neue Spar- und Reformmaßnahmen ist nach Angaben aus Athen eine Einigung erzielt worden.

Oktober 2012: So will Athen Milliarden sparen
Infos

Oktober 2012: So will Athen Milliarden sparen

Infos
Foto: dpa, Hannibal Hanschke

"Wir haben die Verhandlungen über die Maßnahmen und den Haushalt heute beendet", teilte der griechische Regierungschef Antonis Samaras am Dienstag mit. Auf internationaler Ebene fanden neue Gespräche über die Krise des Landes statt.

Die noch ausstehende Zustimmung des Parlaments zu den Vereinbarungen werde "Griechenland im Euro halten", erklärte Samaras. "Wir haben alles getan, was möglich war, und wir sind im letzten Moment zu entscheidenden Verbesserungen gelangt", ergänzte er. In der aus drei Parteien bestehenden Regierungskoalition zeigten sich später erneut erste Unstimmigkeiten über Details der Einigung.

Athen braucht 31 Milliarden Euro

In der vergangenen Woche hatte der griechische Finanzminister Giannis Stournaras bereits eine Einigung mit den internationalen Gläubigern verkündet und erklärt, sein Land erhalte wie gewünscht zwei Jahre Aufschub zur Erreichung der Spar- und Reformziele. Diese Darstellung wiesen allerdings die Verhandlungspartner zurück.

Um einen Staatsbankrott zu verhindern, braucht Griechenland im November eine neue Tranche im Umfang von gut 31 Milliarden Euro aus einem internationalen Hilfspaket. Athen verlangt für die im Gegenzug geforderten Reformmaßnahmen zwei Jahre mehr Zeit, was nach Angaben aus EU-Kreisen bis zu 30 Milliarden Euro zusätzlich kosten könnte.

EU-Sondergipfel im November

Am Mittwoch wollen die Finanzminister der Eurozone über Griechenland beraten. Am 22. und 23. November folgt ein EU-Sondergipfel in Brüssel. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Spitzen führender Weltwirtschaftsorganisationen mahnten am Dienstag in Berlin weitere Reformen in der Eurozone an. Die Lage in Griechenland war nach Angaben Merkels und der Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, bei dem Treffen nicht Thema.

Deutschland und Frankreich gaben am Dienstag an, im November eine Einigung zur Beilegung der Krise in Griechenland erreichen zu wollen. Es solle eine "Komplettlösung" präsentiert werden, "um die Unsicherheit zu beenden", sagte der französische Finanzminister Pierre Moscovici anlässlich eines Treffens mit seinem deutschen Kollegen Wolfgang Schäuble (CDU) in Berlin.

"Wir tun, was immer Frankreich und Deutschland tun können, um das Vertrauen in die gemeinsame europäische Währung dauerhaft zu stabilisieren", sagte Schäuble. Moscovici ergänzte, Ziele seien, "dass Griechenland im Euroraum bleiben kann und dass das Land die notwendigen Anstrengungen unternimmt, um die Eurozone unversehrt zu erhalten".

(AFP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort