Fotos Warum Spanien unter den Rettungsschirm flüchtet
Griechenland, Irland, Portugal und jetzt auch Spanien
Die Madrider Regierung schloss bis zum 8. Juni völlig aus, Hilfen aus dem EU-Rettungsfonds zu beantragen. Spanien ist aber auf den Finanzmärkten so sehr unter Druck geraten, dass es nun in vorderster Front der Problemländer stand.
Wie ernst ist die Lage Spaniens in der Schuldenkrise?
Die Höhe der Risikoaufschläge, die Madrid bei den Zinsen für seine Anleihen zahlen muss, hat ein bedrohliches Niveau erreicht. Ein Wert von über 500 Basispunkten gilt als gefährlich. Dieser Index gibt die Differenz zwischen dem Zinssatz der deutschen Zehn-Jahres-Anleihen und der Rendite der Staatsanleihen anderer Länder wieder.
Spanien wies zeitweise einen Wert von über 540 Basispunkten auf.
Was sagte die spanische Regierung zu der drohenden Gefahr?
"Dieses Jahr wird ein schlechtes sein", sagte Ministerpräsident Rajoy nach der Beantragung der Hilfsmittel. Dennoch rechnet er nicht mit einer kurzfristigen Erholung der wirtschaftlichen Lage. Auch die Arbeitslosigkeit (jetzt schon bei 25 Prozent) werde zunehmen.
Gleichwohl werde Spanien seine wirtschaftliche Glaubwürdigkeit zurückgewinnen, indem die Banken unterstützt würden, sagte der Regierungschef weiter. Letztlich könnte dadurch auch wieder die spanische Wirtschaft wachsen.
Wieso hat die Krise in Spanien sich wieder zugespitzt?
Der Auslöser war die Krise der maroden Großbank Bankia. Die Regierung war davon ausgegangen, dass zur Sanierung des gesamten Bankensektors eine Summe von 15 Milliarden Euro ausreichend sei. Nun aber musste sie allein für Bankia, das viertgrößte Geldhaus des Landes, mehr als 23 Milliarden aufbringen. Auch die Regionen sind hoch verschuldet.
Warum ist Spanien ein Sonderfall?
Spanien betont, dass mit den bis zu 100 Milliarden nur die Rekapitalisierung der Banken finanziert werden soll. Das Land sei nicht als Ganzes unter den Rettungsschirm geschlüpft und habe keine Souveränitätsrechte abgetreten.