Notfall-Szenarien für Griechenland Wird die neue Drachme schon gedruckt?

Düsseldorf · Während die Politik öffentlich noch über den Verbleib Griechenlands im Euro streitet, wird eine Neuauflage der alten griechischen Nationalwährung offenbar schon gedruckt: Beim weltweit größten privaten Gelddrucker De La Rue, in einer Großdruckerei in der Nähe des britischen Manchester.

Künstler gestalten neue griechische Währung
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Eine der Redaktion bekannte Papierfirma aus NRW liefert bereits über einen Zwischenhändler Material für den Druck von Drachmen an De La Rue. Der Zwischenhändler, der wie die Firma anonym bleiben muss, will die gedruckten Drachmen aber bereits mit eigenen Augen gesehen haben.

De La Rue wollte die Information am Donnerstag weder bestätigen noch dementieren. "Wir kommentieren derartige Spekulationen grundsätzlich nicht", sagte ein Sprecher. De La Rue produziert Banknoten für über 150 Währungen, auch Griechenland gehörte früher zu den Kunden.

EU-Handelskommissar Karel De Gucht hatte kürzlich in einem Interview mit der belgischen Zeitung "De Standaard" gesagt, die Europäische Zentralbank (EZB) und die EU-Kommission arbeiteten bereits an Notfall-Szenarien für den Fall, dass Griechenland aus der Euro-Zone austreten sollte.

"Vor eineinhalb Jahren mag die Gefahr eines Domino-Effekts bestanden haben", sagte der belgische EU-Kommissar dem Blatt und bezog sich dabei auf die Gefahr des Glaubwürdigkeitsverlustes auch anderer Schuldenstaaten in Europa, "aber nun arbeiten Abteilungen in der Europäischen Zentralbank und in der Europäischen Kommission an Notfall-Szenarien für den Fall, dass es Griechenland nicht schafft."

Der Aktienkurs von De La Rue hat in den vergangenen zwei Tagen über vier Prozent zugelegt. De La Rue hat gut 4000 Mitarbeiter.

(RP/sap/csi)
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