Krim-Krise Wladimir Putin will "Krim nicht annektieren"

Moskau/Kertsch · Moskau sendet Signale der Entspannung, lässt aber die Soldaten auf der Krim.

Putin: "Drohungen gegen Russland sind schädlich"
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Foto: ap

Nach Tagen der Eskalation geht der russische Präsident Wladimir Putin im Ukraine-Konflikt vorsichtig auf Entspannungskurs. Ein militärisches Eingreifen auf der ukrainischen Halbinsel Krim sei derzeit nicht nötig, sagte Putin auf seiner ersten Pressekonferenz seit dem Sturz des ukrainischen Staatschefs Viktor Janukowitsch. Er behalte sich diesen Schritt aber als letztes Mittel vor. Putin beorderte Soldaten von einem Manöver in West- und Zentralrussland wieder in ihre Kasernen. Zugleich entsandte er zwei weitere Kriegsschiffe ins Schwarze Meer.

Unterdessen beschloss die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit (OSZE), heute eine militärische Beobachtermission in die Ukraine zu entsenden. Die Mission soll militärische Aktivitäten Russlands beobachten. Wegen der jüngsten Entwicklungen auf der Krim erwägen die USA und die EU Sanktionen gegen Russland. Die USA stoppten ihre militärische Zusammenarbeit. Die EU-Staaten wollen morgen auf einem Sondergipfel beraten. Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) sagte: "Es gibt eine kleine Chance, jetzt einen internationalen politischen Prozess in Gang zu bringen, mit dem die Spirale der Eskalation zwischen Russland und der Ukraine auf der Krim gestoppt werden kann." Zugleich will die EU die Ukraine in der Energieversorgung unterstützen. Die USA sagten 700 Millionen Euro zu.

Als Demonstration der Stärke hat Russland eine mit Nuklearsprengköpfen bestückbare Interkontinentalrakete getestet. Die Rakete sei vom einem Truppenübungsgelände im Norden Russlands gestartet worden und soll in Kasachstan eingeschlagen sein, teilte ein Sprecher des Moskauer Verteidigungsministeriums mit. Die USA erklärten daraufhin, dass sie bereits vor der Krim-Krise über einen Raketentest informiert wurden.

(may/rtr-)
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