"Nicht sehr viel weitergekommen" Schäuble widerspricht Tsipras

Berlin · Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat Angaben aus Athen zurückgewiesen, bei der Griechenland-Rettung sei ein Durchbruch in greifbarer Nähe. Die Verhandlungen mit den Gläubiger-Institutionen seien "noch nicht sehr viel weitergekommen", sagte Schäuble am Mittwochabend in den ARD-"Tagesthemen". Er sei daher "immer ein bisschen überrascht, dass aus Athen immer so gesagt wird, wir stünden kurz vor einer Einigung".

Porträt: Bilder aus dem Leben von Wolfgang Schäuble​
20 Bilder

Bilder aus dem Leben von Wolfgang Schäuble

20 Bilder
Foto: dpa/Gregor Fischer

Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras hatte sich wenige Stunden zuvor sehr optimistisch gegeben: "Wir sind auf der Zielgeraden, wir sind einer Vereinbarung nahe", sagte er nach Beratungen im Athener Finanzministerium. Noch am Mittwoch solle in Brüssel begonnen werden, einen Entwurf für ein Abkommen über die Auszahlung weiterer Hilfe zu verfassen, hieß es aus der Regierung. Dies wurde von der EU-Kommission allerdings nicht bestätigt.

Die Kreditgeber von EU und IWF verhandeln seit gut drei Monaten mit Athen über die Konditionen, zu denen ausstehende Kredite von 7,2 Milliarden Euro ausgezahlt werden. Der Zeitdruck sei "hoch", mahnte Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) am Mittwoch bei einem Besuch in Lissabon. "Nicht nur jede Woche, sondern jeder Tag ist entscheidend." Im Juni muss Athen in vier Raten knapp 1,6 Milliarden Euro beim IWF begleichen, wofür nach Regierungsangaben nicht genug Geld da ist.

(AFP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort