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München/Berlin Experten wollen Ärzten Hilfe beim Suizid erlauben

München/Berlin · In der Sterbehilfe-Debatte tritt eine Gruppe von Medizinern, Ethikern und Juristen dafür ein, Ärzten die Beihilfe zur Selbsttötung unter strengen Auflagen zu erlauben. Durch das Gesetz solle Rechtssicherheit geschaffen und die Freigabe einer gewerblichen Suizidbeihilfe verhindert werden, sagte Jochen Taupitz, Medizinrechtler und Vizevorsitzender des Deutschen Ethikrates.

Grundsätzlich soll Beihilfe zur Selbsttötung zwar mit bis zu drei Jahren Haft bestraft werden. Ärzte sollten aber schwerstkranken Menschen ohne Heilungschance unter strengen Voraussetzungen die nötigen Medikamente verschreiben dürfen. Auch "Angehörige oder dem Betroffenen nahestehende Personen" sollen sich nicht strafbar machen. Der Vorschlag sieht vor, dass die Freiwilligkeit des Suizidwunsches geprüft und der Patient über alle Alternativen aufgeklärt werden muss. Außerdem muss mindestens ein zweiter Arzt hinzugezogen und eine Bedenkzeit von mindestens zehn Tagen eingehalten werden.

Der Vorschlag stieß auf teils harsche Kritik. "Wenn der Gesetzentwurf Realität würde, dann wird die Suizidbeihilfe zum Regelangebot des Arztes. Damit hätten wir den zertifizierten Mediziner für Selbsttötung", sagte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch. Auch Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) sprach sich gegen jegliche Lockerungen für ärztliche Suizidbeihilfe aus. Es sei wichtig, dass sich die Mediziner für den Schutz des Lebens bis zum Ende einsetzten.

Nach der Sommerpause will der Bundestag über eine gesetzliche Regelung des assistierten Suizids debattieren.

(RP)
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