Persönlich Felix Kjellberg . . . stolpert über Judenwitze

Wegen antisemitischer Inhalte hat der Unterhaltungskonzern Walt Disney die Zusammenarbeit mit dem erfolgreichsten Videoblogger der Welt beendet. Die Rede ist vom erst 27-jährigen Schweden Felix "PewDiePie" Kjellberg aus Göteborg.

Nach dem eher halbherzigen Studium wusste der Computerspieleliebhaber nicht richtig, was er mit seinem Leben anfangen sollte, und begann erstmal, in einer Würstchenbude zu arbeiten. In seiner Freizeit drehte der gut aussehende Schwede mit Videos, in denen er Computerspiele spielte und diese kommentierte. Inzwischen ist Kjellberg der erfolgreichste Videofilmer aller Zeiten bei Youtube und Multimillionär. Er hat weltweit über 53 Millionen Abonnenten. Ende August 2016 soll er laut Youtube im Monat zwischen 681.000 Euro und 1,1 Millionen Euro verdient haben. Für viel Geld schloss Disney dann einen Vertrag mit dem Publikumsmagneten ab.

Millionen weltweit haben auch sein am 11. Januar bei Youtube veröffentlichtes absurdes Judenhass-Video gesehen. In dem hat der Schwede zwei Inder mit nackten Oberkörpern und Blumenhalskette dafür bezahlt, ein Schild in die Höhe zu halten, auf dem "Tötet alle Juden" steht. Seit August 2016 veröffentlichte Kjellberg laut dem "Wallstreet Journal" insgesamt neun Videos, die antisemitische Witze oder NS-Inhalte beinhalten. Nachdem die Zeitung den Disney-Konzern damit am Montag konfrontierte, reagierte dieser mit der sofortigen Auflösung des Geschäftskontaktes zu Kjellberg.

Der unterstrich, dass er gegen "jede Art hasserfüllter Einstellungen" sei. Die Inhalte seien aus dem Zusammenhang gerissen. Er mache Videos nur zur Unterhaltung. Die hätten nichts mit Politik zu tun, aber er verstehe, dass "diese Witze letzten Endes zu anstößig" waren. "Ich bin kein Antisemit oder wie man das nun nennt. Das sollte einfach nur eine lustige Sache sein. Ich schwöre, ich liebe Juden. Ich liebe sie", sagt er.

André Anwar

(RP)
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